Waterworks Falkenstein – 2. Preisrang

© Jochen Stüber

Es ist eine dankbare Aufgabe, die man trotzdem vermasseln kann, wenn man zu sehr auf den Zeitgeschmack reicher Kunden statt auf die Geschichte hört: Der Umbau einer Wasserpumpstation von 1858 direkt an der Elbe zu einem Ensemble mit sieben Eigentumswohnungen. Nicht nur die Bewahrung der Bausubstanz, wie es der Denkmalschutz verlangt, sondern auch die Liebe zu Rohstoff und Patina sorgen in diesem Fall dafür, dass die Baucollage am Falkensteiner Ufer durch den Umbau gewinnt, und nicht entstellt ist. Die dekorative Front wurde saniert, aber nicht poliert. Eingriffe beschränken sich auf die Rückseite oder sind als kupferner Dachaufbau stilecht eingefügt. Zentral für die gelungene Transformation von Industrie- zu Wohnarchitektur aber ist die Rauheit beim Innenausbau mit offenem Mauerwerk, robusten Materialien wie Stahl und Massivholz bis hin zu Bakelitschaltern. So wird die architektonische Generationenkette gewahrt und der Geist des Gemäuers bleibt flüssig. Die Pumpen der Bewohner lässt das sicher höher schlagen.

Die Jury