Landesmuseum für Volkskunde Molfsee

Beurteilung der Jury:

Die Jury würdigt mit dem Landesmuseum für Volkskunde in Molfsee ein Projekt, dass sich baukulturell mit der komplexen Aufgabe des neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäudes in einem historischen Museumskontext auseinandersetzt. Die Kubatur der beiden Baukörper ist von den bestehenden historischen Gebäuden abgeleitet und bilden mit der Museumslandschaft ein neues Ensemble, sie sind stimmig auf dem Gesamtgelände positioniert. Das durch das hölzerne Rautenfachwerk im Inneren der Neubauten erstandene Raumvolumen beeindruckt durch seine Großzügigkeit und räumlichen Qualitäten – die durchgehende abstrahierte Materialität der Fassaden unterstreicht die Strahlkraft der Volumina.

Die Reduktion der oberirdischen Gebäudemasse wird auf Kosten der Ausstellungsräume im Untergeschoss erlangt, die als großflächige Galerien ausgeformt sind. Das Preisgericht hinterfragt die Angemessenheit der im Untergeschoss eingesetzten Materialien in Bezug auf die graue Energie, erkennt zugleich die Komplexität der Bauausgabe mit den damit verbundenen Priorisierungen an. Den Architekten gelingt es, einen verbindenden Ort zwischen dem Freilichtgelände, seinen Gebäuden und seiner Landschaft zu schaffen.