Foto: Stefan Müller

Galerie- und Atelierhaus, Bonn

Lotharstraße 100-106, 53115 Bonn

Foto: Stefan Müller

Galerie- und Atelierhaus, Bonn

Preisträger Auszeichnung guter Bauten des BDA Bonn-Rhein-Sieg 2017 Auszeichnungen
Projekt
Galerie- und Atelierhaus, Bonn
Architekt
Uwe Schröder Architekt BDA, Bonn
Bauherr
MIWO Gesellschaft mbH & Co. KG, Bonn

Das Ensemble aus vier neuen Häusern und einer von Anbauten und Überformungen befreiten historischen Villa Faupel bestimmt mit beinahe magischer Präsenz einen ganzen Straßenabschnitt am Fuß des Venusberges.
Dabei gehören die beiden flankierenden Wohnhäuser an der Lotharstraße zwar nicht dem Zweck
nach zu der Bauaufgabe „Galerie- und Atelierhaus“, sind aber unverzichtbar für diesen Ort, der sich mit
seinen Plätzen, Höfen und Gärten, mit den Übergängen aus Mauern und Stufen, Pergolen und Toren über einen Zeitraum von einigen Jahren in ein romantisches Kleinod verwandelt hat: Natur, Stadt, Architektur im Überfluss, und nichts davon ist hier überflüssig.
Die idealtypischen Zeichnungen sind bestechend, der erläuternde Text lässt einen zunächst mit sich allein, erschließt sich erst über den Ort. Dann erst glaubt man zu wissen, dass die Architektur hält, was der Text verspricht. Sie sagt es einfacher, als der Text mit vielen Worten. Dennoch: Es ist zu vermuten, dass sich erst im Zusammenspiel von Zeichnung, Text und Gebautem der Ort gänzlich begreifen lässt.
Jenseits aller akademischen Annäherung, die nicht jedem zusagen dürfte, zählen letztendlich das Gebaute in seiner ästhetischen Ausgewogenheit und in der mit großer Sorgfalt erreichten Material- und Detailqualität, das Miteinander von Kunst und Architektur wie auch die offene Geste an die Stadt, diesen Ort frei von jeder Kommerzialisierung zivilisiert zu benutzen. Ob und in welchem Umfang die Stadt als
Gemeinwesen dazu in der Lage ist, respektive sich der Ort tatsächlich heute dazu eignet, bleibt auf den
ersten Blick unbeantwortet. Der Mut, der sich in dem programmatischen Leitgedanken „Einen Platz
der Stadt! Eine Wohnung der Kunst!“ manifestiert, verdient jedenfalls das Gelingen dieser Begegnung
auf Dauer an dieser Stelle.